Diakonische Fachreise 2012 ins Kaliningrader Gebiet

Mit einer Fachreise zu diakonischen Projekten ins Kaliningrader Gebiet und nach Litauen vom 6.-14. Juni 2012 haben Kaiserswerther Verband und Kaiserswerther Generalkonferenz ihre Verbindungen nach Russland verstärkt. Auf der Fachreise besuchten fünfundvierzig Teilnehmende aus den deutschen Mitgliedshäusern und aus Kanada verschiedene kirchliche und diakonische Projekte im Kaliningrader Gebiet und in Litauen.

Unter der Leitung von Winfried Gayko, Vorstandsmitglied des KWV und Diakonischer Beauftragter des Paul Gerhard Stiftes zu Berlin, führte die Reise von Königsberg über Cranz auf die Kurische Nehrung und nach Nidden. Besucht wurden unter anderem das Straßenkinderzentrum „Jablonka“ sowie das Gebiets-Krankenhaus, das frühere Diakonissenmutterhaus zur Barmherzigkeit in Kaliningrad, dem früheren Königsberg. Die Teilnehmenden erhielten außerdem Einblicke in die ambulante Diakonie der evangelisch-lutherischen Propstei Kaliningrad, die trotz großer finanzieller Schwierigkeiten ein TBC-Kinderkrankenhaus betreibt und sich in der Gefängnisseelsorge um die Kontaktpflege zwischen inhaftierten Müttern und ihren Kindern sorgt.

Die evangelisch-lutherische Kirche in Russland befindet sich im Aufbau einer diakonischen Arbeit und stärkt dafür ihre Kontakte in die weltweite Diakonie. An der Tagung der Kaiserswerther Generalkonferenz zu ihrem 150. Jubiläum in Düsseldorf im Oktober 2011 nahm eine Vertretung aus Russland teil. Es war die erste Beteiligung einer russischen Delegation an einer großen internationalen diakonischen Fachtagung seit der Oktoberrevolution 1917. Die Kaiserswerther Generalkonferenz nahm daraufhin die Förderung der Diakonie in Osteuropa als mittelfristiges Ziel in die eigenen Legislaturziele auf. Die diakonische Fachreise bildete einen ersten wichtigen Schritt.

„Spuren deutscher Vergangenheit, russische Gegenwart, evangelisches Leben in der Diaspora, Aufbau verschiedener diakonischer Projekte, Naturwunder wie die Wanderdünen auf der Kurischen Nehrung und vielseitige Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen, das konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Reise erleben“, so Winfried Gayko.