Geschichte der Kaiserswerther Generalkonferenz
Die Geschichte der Kaiserswerther Generalkonferenz ist eine Geschichte der rasanten Entwicklung der Diakonissen-Mutterhäuser, die sich ausgehend vom ersten von Theodor und Friederike Fliedner 1836 in Kaiserswerth gegründetem Mutterhaus als Erfolgsmodell etablierten. Bei der Gründung der Kaiserswerther Generalkonferenz im Jahr 1861 gab es bereits 27 Diakonissen-Mutterhäuser in ganz Europa, und auch in Russland und den USA wurden Diakonissenanstalten gegründet. Viele engagierte Frauen und Männer übernahmen dieses Modell von "Diakonie in Gemeinschaft" und passten es an die eigenen Verhältnisse an.
Was 1861 als ein erster Erfahrungsaustausch begann, entwickelte sich mit den alle drei Jahre stattfindenden Kaiserswerther Generalkonferenzen zu einem Forum des regelmäßigen Austausches. Theodor Fliedner formulierte das Ziel in seinem Einladungsschreiben zur ersten Konferenz: „Es können dann viele wichtige Punkte der Diakonissensache besprochen, die gemachten Erfahrungen gegenseitig mitgeteilt, die Verschiedenheit mancher Ansichten ausgeglichen und gegenseitig guter Rat gegeben werden, um die Diakonissensache dem Volke näher zu bringen und der Kirche Christi dienstbarer zu machen.“ An der ersten Generalkonferenz nahmen die „Deputierten von 13 Diakonissen-Mutterhäusern“ in Kaiserswerth teil.
1916 gründeten die deutschen Diakonissen-Mutterhäuser den Kaiserswerther Verband, um insbesondere im Ersten Weltkrieg wichtige Fragen klären zu können. Die deutschen Häuser, diakonischen Werke und Einrichtungen sind weiter Mitglied in der internationalen Kaiserswerther Generalkonferenz.
Heute spiegelt sich bei den fast 100 Mitgliedshäusern der Kaiserswerther Generalkonferenz die Vielfalt der diakonischen und kirchlichen Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten wieder. Neben großen diakonischen Unternehmen mit ihren Gemeinschaften stehen geistliche evangelische Kommunitäten. Alle eint die gemeinsamen Wurzeln und das Besondere der "Diakonie in Gemeinschaft".
Ein ausführlicher Beitrag von Historiker Dr. Norbert Friedrich zur Geschichte der Kaiserswerther Generalkonferenz steht als Download zur Verfügung.